Wie alles begann…

Als ich im Jänner 2017 die Idee zum Gesundheitszentrum entwickelte, war der Präsidentschaftwahlkampf in Österreich grad vorbei. Es war wirklich ein Kampf. Lagerbildung. Tiefe Gräben. Ich hatte Angst. Angst vor einem Präsidenten mit deutschnationalem Gedankengut und mildem Lächeln. Angst vor den Folgen für Österreich, für meine Mitmenschen, den gesellschaftsfähigen Attacken aufgrund von Hautfarbe, Religion oder Herkunft.
Jene, die sich für den deutschnationalen Politiker ins Zeug warfen, hatten wahrscheinlich auch Angst – vor den Linken, dem Kommunismus, den Flüchtlingsströmen, dem „Ökofaschismus“.

Auf meiner Massageliege erzählen mir viele Menschen ihre Probleme, Sorgen, Ängste. Ich stelle fest, wie ähnlich die Menschen einander sind in ihren Grundbedürfnissen. Egal wo sie politisch stehen, welche Religion sie haben oder welche Hautfarbe. Egal ob reich oder arm, Frau oder Mann.

Das allerwichtigste ist die Gesundheit. Für manche ist Gesundheit solange gegeben, wie sie ihre Aufgaben (Beruf, Familie) erfüllen können. Und schlucken eher mal Tabletten. Andere haben Angst vor versteckten Krankheiten. Wieder andere nehmen sich sehr viel Zeit für alles rund um Gesundheit. Die Definitionen und der Zugang zu diesem Thema ist in Nuancen so unterschiedlich wie die Menschen es sind. Gemeinsam haben alle, dass Gesundsein wichtig ist. Beim Thema eigene Gesundheit hat jeder Mensch die Kompetenz über Wahrnehmung, Einschätzung und Problemlösung zu entscheiden und auch mit anderen zu reden.

Gesundsein bietet sich also ganz ideal als verbindendes Thema an. Als Thema zum Brückenbauen.

Ich hatte nun die Idee, einen Raum zu schaffen, der die Menschen miteinander verbindet. In einem gemütlichen Rahmen, wo sie ins Gespräch kommen. Der erste Name dieses Raum war „Raum für Gemeinwohl“. Sich nicht mehr allein fühlen mit Sorgen und Ängsten, auch mit scheinbaren Bagatell-Problemen ein offenes Ohr finden, die Schwarmintelligenz nutzen und damit die Gesundheit wieder in die eigene Hand nehmen.

Im Idealfall sitzen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten oder politischen Gruppen nebeneinander oder besuchen gemeinsam ein Workshop – und erleben sich als Menschen mit Bedürfnissen, mit Schwächen und Stärken. Sie erleben, dass es schade ist um ihre Energie, wenn sie einander bekämpfen, weil sie mit derselben Energie aufeinander zugehen können. Ich behaupte: Jeder Mensch kann hilfreich sein für andere!

Seit der ersten Idee zum „Raum für Gemeinwohl“ sind mehr als 3 Jahre vergangen, viele liebe Menschen haben Ideen beigesteuert, haben sich mitengagiert. Wir haben einen Verein gegründet, unseren Namen geändert in „Gsundheitswerkstatt Biotopia“, einen Businessplan, um finanzielle Unterstützung zu bekommen, und ein tolles Konzept für den Betrieb.

Mehr dazu demnächst!